Szenische Lesung: "Erwin Gostner - 1000 Tage im KZ“

von Mittelschule Fieberbrunn
08. April 2024

Am 05. April 2024 fand an der Mittelschule Fieberbrunn eine Geschichtestunde der besonderen Art statt.

Die unter die Haut gehende szenische Lesung „GOSTNER - 1000 Tage“ erzählt die Geschichte des Tirolers Erwin Gostner, der als Mitarbeiter des politischen Referates der Sicherheitsdirektion in Tirol zwischen 1934 und 1938 einige Erfolge gegen die „illegalen“ Nationalsozialisten erringen konnte. Diese versuchten immer wieder aus Deutschland einzudringen und das Land durch Anschläge „anschlussreif“ zu machen. Als im März 1938 der „Anschluss“ tatsächlich stattfand, wurde Gostner von Tiroler SA-Angehörigen verhaftet und später in die Konzentrationslager Dachau, Mauthausen und Gusen überstellt. Von nun an war der politische Gefangene Gostner nur mehr die Nummer 14356.

Im Jahr 1941 wurde der aus Hall stammende Gostner nach zahlreichen Interventionen seiner Mutter, schwer gesundheitlich gezeichnet, entlassen. Er musste sich bei seiner Entlassung verpflichten, über das Erlebte Stillschweigen zu bewahren.

Gostner schrieb nach Kriegsende 1945 die Grauen des Lagerlebens nieder und hat nach der Niederschrift nie mehr wieder über das Erlebte gesprochen. Erwin Gostner verstarb am 28. Juni 1990 in Axams in Tirol.

Gregor Kronthaler, ein Tiroler Schauspieler und Referent vom Tiroler Kulturservice, setzte die Aufzeichnungen Gostners dramaturgisch um und gab im Rahmen einer 40-minütigen Vorstellung den Schüler/innen der 4. Klassen Einblicke in die grauenvollen Erfahrungen und Erlebnisse Gostners während seiner Zeit in den KZs.