Mobbingprävention in den 2. Klassen

von Mittelschule Fieberbrunn
05. März 2023
mobbing lehner

Ein wichtiger Bestandteil des SOL-Unterrichts (Soziales Lernen) in den zweiten Klassen ist das Thema „Mobbing“. Über mehrere Unterrichtseinheiten werden Inhalte der Entstehung, Ausführung, Gruppendynamik und Rollenverteilung während eines Mobbingprozesses mit den SchülerInnen erarbeitet.

Abgeschlossen wird dieses Thema mit einem Workshop von Horst Lehner (Experte für schulische Gewaltprävention), der zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 an der MS Fieberbrunn war und in allen zweiten Klassen einen Vortrag zum Thema „Mobbing“ hielt. Horst Lehner ist seit über 40 Jahren Kriminalbeamter beim Landeskriminalamt Tirol. 14 Jahre war er als verdeckter Ermittler tätig. In dieser Zeit verschärfte er seinen Blick für sein Gegenüber, er wurde „schnell im Schauen“ und lernte so, Menschen sehr gut einzuschätzen.    

 

Horst Lehner hält seit 15 Jahren Vorträge und bietet Projekte zur Gewaltprävention an. Über 1000mal war er bereits in Schulklassen und versteht es ausgezeichnet, Schüler:innen Einblick in das Thema Mobbing zu verschaffen. Sichtlich berührt von der Vorgangsweise beim „Vortrag“ von Herrn Lehner wurden die Kinder auf dieses Thema sensibilisiert. Er ist davon überzeugt, „dass jede und jeder das Recht hat, sich in der Klasse wohlzufühlen.“

 

„Mobbing ist ein gruppendynamischer Prozess. Die Täter brauchen Publikum“, erklärt Lehner. Sie wollen also zum Beispiel die Lacher auf ihrer Seite haben. Der Referent zeigt auch gleich vor, wie das funktioniert. Scheinbar Außenstehende wirken dabei als Verstärker:innen oder Assistent:innen.

 

Obwohl Horst Lehner viele schreckliche Dinge gesehen hat, so ist er doch überzeugt, dass 98% der Kinder „Sonnenscheinkinder“ sind. Trotzdem leiden besonders in Schulen Kinder unter Sticheleien und Ausgrenzung und können sich der Situation kaum entziehen. Das Wichtigste bei Mobbing ist, die Täter zu stoppen und die Opfer zu schützen. So früh wie möglich anzusetzen, macht die Sache leichter. Der Leidensdruck der Kinder ist groß, meist auch das Ohnmachtsgefühl der Erwachsenen.

 

Im Anschluss an diese Doppelstunde, haben die Schüler:innen diesen Vortrag reflektiert und ihre Eindrücke auf unterschiedliche Weise dargestellt.